Die Brauchbarkeit von neuen Erfahrungen und Verhaltensweisen wird im Gehirn ausschließlich am Evolutionskriterium: „Brauchbar zur Sicherung psychobiologischer Gesundheit“ gemessen. Dies gelingt durch eine emotionale und körperliche Bewertung alller neuer Erfahrungen für zukünftiges Verhalten. Die Bewertung aller Erfahrungen im Sinne von „Suchen“ oder „Meiden“ ist Grundlage für das Gehirn zur Ziel- und Entscheidungsfindung.
Die Feldenkrais-Methode ist eine anerkannte körperverhaltenstherapeutische Methode zur Gestaltung von Lernprozessen und Erfahrungen im Bereich Bewegung und Bewegungsgewohnheiten. Ziel der Feldenkrais-Arbeit ist es, Klienten zu befähigen, ihre Bewegungs- und Haltungsprobleme, körperlichen und psychischen, oft psychosomatischen Beschwerden zu verringern, indem sie Handlungsalternativen für ihre Bewegungsgewohnheiten erproben und die am besten geeignetsten in ihren Alltag übernehmen.
Bei allen Säugetieren ist eine Kommunikation zwischen Gehirn und Körper elementar für Wohlbefinden und das inneres Gleichgewicht. Das Gefühl von Sicherheit wird körperlich erfahren, über Neurozeption und wird uns normalerweise gar nicht bewusst.
Es wird gegenseitig zwischen Menschen und anderen Säugetieren durch das Gesicht, Augen und Stimme vermittelt, die uns einen Eindruck von Zugewandtheit, Offenheit und Erreichbarkeit des Gegenübers geben.
Eine Lösungssuche, also Lernen, kann nur dann ungestört ablaufen und zu Lernen verhelfen, wenn das gesamte Nervensystem und damit der gesamte Körper sich in einem Zustand der Sicherheit befinden. Das Wiederherstellen von Sicherheit ist überlebensnotwendig für Säugetiere, damit es nicht zu der in den vergangenen Folgen beschriebenen dauerhaften Aktivierung der Stress-Achse mit den entsprechenden Folgen kommt. Erst, wenn das Nervensystem Sicherheit erkennt, kann die sympathische Aktivität so weit
Hier eine kurze Rückmeldung einer Teilnehmerin des Workshops bzw. Vortrages "Körperpotenziale in der Sozialen Arbeit" an der Hochschule Merseburg. Dabei wurden neurobiologisch fundierteAnsätze zur Nutzung der Körperempfindungen und -gefühle für stimmige Ziele und Entscheidungen im Beratungskontext vorgestellt.
Eine Studie zur Wirksamkeit der Körperverhaltenstherapie nach Feldenkrais wurde an der Klinik Friedenweiler durchgeführt, um Verbesserungen der Befindlichkeit und des Körperbildes bei Krebs-Patienten zu untersuchen. Dabei zeigte sich, eine klare Veränderung zugunsten besserer Selbstannahme des Körpers nach der Krebs-OP.
Somatisches Lernen hilft bei der Therapie von Suchterkrankungen
So zeigt es ein entsprechendes Projekt an der Fachklinik Eschenburg. Der Grund liegt in einer erheblichen Beeinträchtigung der Sinnes- und Körperwahrnehmung bei Alkoholkranken. Jahrelanges süchtiges Trinken behindert die Prozesse von Denken, Fühlen und Bewegen derart, dass kein realistisches Ich-Bild mehr vorhanden ist. Hier setzt somatisches Lernen zur Entwicklung von Körpergefühl.
Ein Erfahrungsbereicht über den Einsatz der Erfahrungspädagogik der Feldenkrais-Methode in einer Klinik für Schmerztherapie, verfasst vom Ärztlichen Direktor der Klinik. Er äußert sich durchgehend positiv zu den Auswirkungen auf das Körpergefühl, Selbstvertrauen und Schmerzempfinden.