Was bewirkt chronischer Stress?
Unsere Zeit ist gekennzeichnet von chronischem Dauerstress - immer schneller, immer mehr Information, immer weniger soziale Kontakte. Das bleibt nicht folgenlos.
Jeder neue Reiz aktiviert unser Gehirn zur Lösungssuche. Aber die Pausen, um wieder zu Regeneration und Erholung zu kommen, fehlen meist. In einem Dauerzustand der Aktivierung erschöpfen sich die Vorräte an Energie, aber auch an Neurotransmittern und Hormonen, an geistiger Leistungsfähigkeit und Verarbeitungskapazität des Gehirns sowie an Funktionsfähigkeit des Immunsystems.
Normalerweise erfolgt auf eine Phase von Stress mit angespannter Lösungssuche ein Abklingen dieser Reaktionen. Sobald eine Lösung gefunden wird, erlischt die sympathische Aktivierung. Gleichzeitig wird durch die Ausschüttung des belohnenden Dopamins das Lösungsverhalten im Gehirn gebahnt. Mit dem Abklingen der sympathischen Aktivierung beruhigen sich Puls und Atmung und durch Dopamin und endogene Opioide stellt sich das befriedigende Gefühl von Zufriedenheit, Erfolgserleben und Entspannung ein. Es wird auf eine Dominanz des parasympathischen Nervensystems für die nötige Erholung und den Wiederaufbau von Ressourcen umgeschaltet.
Dieser Schritt unterbleibt jedoch, wenn auf ein gelöstes Problem sofort der nächste Reiz folgt. Ein Aufbrauch der körperlichen und geistigen Ressourcen ist dann vorprogrammiert. Dieser Vorgang verläuft meist unbemerkt, einerseits durch die Beschleunigung des Lebens, welches keine Zeit für solche Wahrnehmungen bietet, andererseits durch eine zunehmende Entfremdung von den Signalen des eigenen Körpers. Ergebnis ist dann oft eine Verschiebung der hormonellen Regulationskreisläufe, insbesondere eine Störung und Erschöpfung der Nebennieren durch übergroßen Verbrauch des Stresshormons Cortisol. Zahlreiche Stressfolgekrankheiten wie Burn Out, Fibromyalgie, Chronic fatigue Syndrom u.a. Auto-Immun-Krankheiten haben hier ihre Ursache.
Abhilfe schafft neben einer ausführlichen Beratung zur Lebensstilveränderung ein körperbasiertes somatisches (Wieder-)Lernen der eigenen Körperwahrnehmung. Nur dann kann die eigenen Balance zwischen Leistung und Erholung gespürt und nachgeregelt werden.
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