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Wie Bindung gut gelingt-2

Bindungsmuster von sicher bis ambivalent, unsicher, desorganisiert beeinflussen stark späteres Lernen, inneres Gleichgewicht, Stressverarbeitung

Die Feinfühligkeit der Bindungspersonen als wichtigster Faktor im Aufbau von Bindungssicherheit und korrelierter Erkundungsfreudigkeit zeigt sich in einem autoritativen Erziehungsstil, der einerseits dem Kind entwicklungsangemesssene Verhaltensgrenzen setzt und ihm andererseits einen geschützten Freiraum für die Umsetzung seiner Explorationsbedürfnisse, Wünsche und Interessen setzt. Erst auf der Basis einer sicheren Bindung und eines entsprechenden inneren Arbeitsmodells wird das Explorationssystem eines Kindes voll aktiviert. In der Folge kann es sein geistiges Potenzial voll ausnutzen, daher ist Bindung Voraussetzung für eine erfolgreiche kognitive Entwicklung. Das Kind muss sich, emotional und kognitiv gewiß sein, in den sicheren Hafen zurückkehren zu können, wenn es seine soziale und materielle Mit- und Umwelt erkundet. Je nachdem, wie gut dies den Eltern gelingt, zeigen Kleinkinder unterschiedliche Bindungsmuster:

Sicher gebundene Kinder zeigen in der Abwesenheit der Mutter aktives Bindungsverhalten, indem sie die Nähe zur Mutter durch Nachfolgen oder Weinen wiederherzustellen versuchen. Bei der Rückkehr der Mutter reagieren sie mit Freude, suchen Nähe und körperlichen Kontakt zu ihr und lassen sich leicht beruhigen. Sie zeigen bei Anwesenheit der Mutter eine ausgewogene Balance zwischen Bindungs- und Explorationsverhalten. In der Abwesenheit der Mutter wird das Bindungsverhalten stark aktiviert und das Explorationsverhalten deutlich eingeschränkt.

 

Unsicher-vermeidende Kinder zeigen während der Trennung von ihrer Mutter nur geringe Irritation und kaum Anzeichen von Kummer. Die Trennung ruft bei ihnen keine Beunruhigung bzw. keinen Stress hervor. Bei der Wiedervereinigung ignorieren sie die Mutter oder vermeiden ihre Nähe. Die Kinder zeigen unabhängig von der An- und Abwesenheit der Mutter ein gleichbleibendes Explorationsverhalten.

 

Unsicher-ambivalente Kinder reagieren sehr heftig und ärgerlich auf die Trennung von der Mutter. Die Trennung belastet die Kinder zwar extrem, aber sie verhalten sich gegenüber der zurückgekehrten Mutter ambivalent. Einerseits suchen sie die Nähe der Mutter, andererseits widerstreben sie auch ihren Kontaktversuchen und lassen sich nur schwer beruhigen.

 

Hier setzt Entwicklungsbegleitung an, um die Responsivität und Feinfühligkeit der Eltern zu unterstützen. Denn solche Verhaltensstrategien werden für das weitere Leben beibehalten und verursachen viel Schwierigkeiten mit anderen Menschen, z.B. in der Schule durch störendes Verhalten., vgl nächsten Teil.
Diese Themen werden ausführlich in der WB „Wie Lernen gelingt, Teil 1-4“ behandelt, die ich seit 2011 für Lehrer, Erzieher, Schulsozialarbeiter, KitTa-Leitung etc. durchführe.

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