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Liebe neuobiologisch betrachtet

Liebe, Begehren, Verlagen, Bindung und Paarliebe werden neurobiologisch bestimmt durch Hormone und Transmitter

Das Gefühl von Liebe wird stark durch Hormone geprägt, wobei wir unterschiedliche Gefühlsanteile mit unterschiedlichen Hormonwirkungen erklären können.

 

Das Gefühl von Verlangen und Begierde wird hauptsächlich von Testosteron und Dopamin bei Männern ausgelöst. Bei Frauen entsteht es auch unter Beteiligung von Testosteron, mehr aber noch mehr durch Östrogen. Eine Wechselwirkung zwischen Östrogen und Dopamin lässt den Dopaminspiegel steigen, so dass Sehnsucht und Verlangen steigen. Östrogen- und Testosteron-Rezeptoren wurden bei beiden Geschlechtern im gesamten Gehirn nachgewiesen und wirken hauptsächlich auf das geschlechtliche Verlangen.

 

Verliebtheit wird wesentlich durch Körperkontakt, vor allem durch Sex ausgelöst. Sexualität setzt eine große Menge Dopamin frei, welches ein starkes Glücksgefühl auslöst und gleichzeitig Vorfreude und Sehnsucht nach der nächsten Belohnung erzeugt. Zusätzlich zu Dopamin werden zahlreiche andere bioaktive Substanzen freigesetzt: Oxytocin, Östrogen bei Frauen bzw. Testosteron und Vasopressin bei Männern, dazu andere endogene Opioide und Serotonin, Norandrenalin sowie alle Zentren für Lustempfindung werden stark aktiviert. Das ergibt insgesamt einen energiereichen Cocktail, der einen starken Drang zur Wiederholung auslöst. Voraussetzung dafür ist, dass die Angst- und Alarmzentren im Gehirn weitgehend ausgeschaltet sind, also Sicherheit reguliert werden kann.

 

Bindung ist ein biologisches Grundbedürfnis zur Arterhaltung in der Evolution. Es wird durch Oxytocin bei Frauen vermittelt sowie durch Oxytocin und das Hormon Vasopressin bei Männern.Bindung erfolgt nicht nur zwischen Mutter und Kind, sondern genauso zwischen Mann und Frau und Vater und Kind. Paarliebe lässt ein dauerhaftes Gefühl von Zusammengehörigkeit entstehen. Dieses Gefühl wird durch Oxytocin und Vasopressin durch regelmäßigen Kontakt und gemeinsame Erlebnisse erfahrungsabhängig ausgeschüttet. Oxytocin macht vor allem das Gefühl des Glücks, der Zufriedenheit, des Wohlbefindens im sozialen Kontakt und in seiner Weiterentwicklung den Kern der paar- und Elternliebe aus. Es ist überlebensnotwendig, weil es der wirksamste Gegenspieler zum Stresshormon Cortisol ist und such seine Wirkung auf das parasympathische Erholungssystem Regeneration und Gesundheit ermöglicht.

 

 

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